Mittwoch, 29. April 2015

Nä, wat schön!

Leute, ich bin ehrlich und vielleicht hat es auch schon der ein oder andere gemerkt: Ich hab stramm zo donn und Kreislauf noch dabei. Heute Blutdruck 90 zu 60, so kann es auch nicht weitergehen. Und damit in meinem Blögchen hier die Aktualität nicht flöten geht, werde ich neben meinen Posts zu Peinlichkeiten, Alltäglichkeiten und - man darf es auch mal laut sagen - Nebensächlichkeiten hin und wieder auch kleinere Häppchen zum Verkosten geben. Auf deutsch gesprochen: Es wird demnächst ein neues Post-Format hier geben und das heißt - täterätätäääää: "Nä, wat schön!"

Wenn also künftig "Nä, wat schön!" obendrüber steht, zeige ich untendrunter kreative Ergüsse meinerseits oder aber unsererseits und damit meine ich im Wesentlichen meine Tochter und mich, vielleicht aber auch mal meinen Mann oder die Großeltern (das Kränzchen oben geht auf Omas Konto). Das kann man angucken, das kann man nachmachen oder man lässt es und freut sich auf den nächsten Long-Post der Peinlichkeiten, Alltäglichkeiten und Nebensächlichkeiten.

Erstens: Ein Stöckchen


Das erste was ich hier jetzt proudly präsente ist ein Stöckchen. Gefunden am Rhein, lange Zeit gehegt und gepflegt, auf die richtige Eingebung wartend. Da kann ich in der Regel lange warten, denn im Schnitt liegen unsere Rheinfundstücke erstmal ein oder zwei Jahre unbehelltigt hier rum, bevor sie ihr Schicksal ereilt. Wie gestern eben jenes Stöckchen.


Man braucht: Neben einem coolen Ast ein williges Kindergartenkind, einen Pinsel und Metallic-Acrylfarbe. Unsere war von Aldi, gibt es aber auch im Baumarkt oder in Bastelläden. Die ganze Aktion hat etwa 15 Minuten gedauert plus 20 Minuten durchtrocknen lassen und schon war ein neues, bunt schimmerndes, schönes Deko-Objekt fertig.

Zum Leidwesen meines Mannes, aber zur Begeisterung meiner Tochter, die das Stöckchen jetzt wahlweise als Schwert, Zauberstab oder Zepter ver- bzw. entwendet. Also Deko mit Doppelfunktion (mein Mann würde sagen "endlich mal eins mit Funktion"). Nä, wat schön!

Eure Nachbarin

Montag, 20. April 2015

Das Strickkleid


Also gestern waren wir auf einer Familienfeier und haben von Samstag auf Sonntag im Hotel übernachtet. Ein echt süßes Hotel! Altes Haus mit Toscana-Flair, tolles Zimmer mit Himmelbett, KEIN Ganzkörperspiegel. Warum ich das so betone? Na, ansonsten wäre mir dieses Kleid gestern sicher nicht passiert.

Donnerstag, 16. April 2015

Für die Muddi!!

Kürzlich bin ich mal wieder diese schöne Strecke zwischen Bonn und Koblenz gefahren. Links Felsen und Weinreben, rechts der Rhein. Und so auf halber Strecke, gerade da, wo die Rheinromantik zwischen den Schallschutzwänden der B 42 etwas zu wünschen übrig lässt, bleibt das Auge an einem Graffiti hängen, das wie ein Tattoo an einem Brückenpfeiler klebt. „Sag deiner Mama, dass du sie liebst!“ steht da.

Wie großartig ist das denn? Da hat sich ja mal jemand was dabei gedacht! Also, sorry an die Sprayer-Szene, ihr denkt euch sicher immer irgendwas… Wahrscheinlich bin ich einfach zwanzig Jahre zu alt, um die inhaltlichen und künstlerischen Aussagen zu verstehen. Dieser simple Satz an diesem grauen Brückenpfeiler hat mich jedoch gleich inspiriert!

Ich bin ja ein Freund des geschriebenen Wortes. Und am 10. Mai ist Muttertag. Weil ich persönlich ja Traditionen und Anlässe mag, habe ich den Brückenpfeiler-Impuls genutzt, um mit Schere, Kleber und allem, was der Hobbyraum sonst noch so hergab, eine Karte für meine Mutter zu basteln. Dabei ist es natürlich nicht geblieben, es wurden ein paar mehr.
Hier sind die Anleitungen für Euch. Viel Spaß beim Nachbauen!

Stars and Stripes



Hier kann man wunderbar Reste der Weihnachts-Deko verwenden. Ihr braucht eine Klappkarte, buntes Papier und Streusterne.
Herzen aus der Karte ausschneiden (Achtung Vorder- und Rückseite beachten), vielleicht habt ihr auch einen Stanzer, sowas besitze ich NOCH nicht. Herzen mit buntem Papier hinterkleben. Aus dem gleichen Papier einen Streifen schneiden und um die Falzkante der Karte kleben. Sternchen aufkleben und fertig.

Mama ist die Beste



Eine schöne Idee, um kleinere Kinder beim Basteln einzubeziehen. Ihr braucht eine Klappkarte, Tonpapier in Kontrastfarbe, Fineliner, Satinband, ein Kind mit einem Wachsmalstift in der Hand.
Kind mit Stift auf das Tonpapier loslassen. In der Zeit ein großes Herz aus der Klappkarte ausschneiden (Achtung Vorder- und Rückseite beachten) und die Karte hübsch beschriften. Dem Kind das bemalte Tonpapier abluchsen und so in die Karte kleben, dass es einen schönen Herzhintergrund ergibt. Satinband aufkleben.

Herzballon



Mein persönlicher Favorit und soooo schnell gemacht. Ihr braucht eine Klappkarte, schön gemustertes Tonpapier, Füller und dunkle Kreide.
Herz aus dem Tonpapier ausschneiden und vorsichtig an der Kante mit dunkler Kreide abdunkeln, leicht mit dem Finger verwischen. Gibt einen grandiosen 3D-Effekt. Auf die Karte kleben und mit dem Füller eine Ballonschnur in Form von „danke“ aufmalen.

Pusteherzen



Etwas aufwendiger, aber es lohnt sich. Ihr braucht eine Klappkarte, ein Kinderfoto im Profil, schwarzes Papier, rotes Papier. Eventuell ein Wörterbuch, Kopierer, roten und schwarzen Fineliner, dunkle Kreide. Tipp: Ich scanne und kopiere schon lange nicht mehr, sondern mache ein Foto mit dem Smartphone und drucke es aus.
Kind im Profil fotografieren, das Bild ausdrucken und die Umrisse auf schwarzes Papier übertragen. Herzen in verschiedenen Größen ausschneiden. Alles so auf die Karte kleben, dass es aussieht, als puste das Kind die Herzen in die Luft. Wer ein Wörterbuch besitzt, kann als Zugabe z.B. das Wort „danke“ herauskopieren, mit rotem Fineliner hervorheben und auf die Ecke kleben. Ich hatte immer noch nicht genug und habe noch das Wort „mama“ an den Rand geschrieben. Mit dunkler Kreide Schatten und Akzente setzen.

Soooo lieb



Ideale Karte für ambitionierte Väter und Kinder. Ihr braucht eine Karte und Filzschreiber in verschiedenen Farben.
Je nachdem, wie alt das Kind ist, darf es selber malen oder Papa legt mit Hand an, ein bisschen kolorieren. Fertig.

Flying Hearts



Eine süße Idee, die ich so ähnlich im Netz gefunden habe. Ihr braucht eine Klappkarte, Papier in einer anderen Farbe, einen Rest Satinband, Streuherzen, Filzstift
Aus dem Papier einen kleinen Umschlag basteln (Anleitung unten) und mittig aufkleben. Vorsichtig Satinband drumwickeln und verknoten. Umschlag auf die Karte kleben und Streuherzchen so aufkleben, als würden sie aus dem Umschlag herausschweben. Mit farblich passendem Filzstift eine 
Botschaft dazuschreiben.

Umschlag basteln

Zum Schluss noch eine Anleitung für einen Briefumschlag, die Ihr genauso für große Umschläge verwenden könnt. Ein quadratisches Papier längs in der Mitte falten und das entstandene Rechteck nochmal in der Mitte falten. Wieder aufklappen. Dort wo sich die Falten (lila Linien) kreuzen, liegt der Mittelpunkt (blauer Punkt). Das Papier so vor Euch hinlegen, dass die Linien diagonal verlaufen (s. Bild). Die rechte und linke Ecke genau zum Mittelpunkt falten. Die gestrichelten blauen Linien markieren die Falten. Nun die untere Ecke etwas über den Mittelpunkt hinaus falten, bis zum grünen Kreuz (Falte liegt hier auf Höhe der gepunkteten Linie). Aufklappen, rosa Flächen mit Kleber bestreichen. Erst die seitlichen, dann die untere Ecke wieder falten und verkleben. Zum Schluss obere Ecke zum Mittelpunkt falten. Fertig! Kaffee trinken.


Work-Life-Balance: Alles easy

Foto: Screenshot Familista.de

Ach, was habe ich mich gefreut!! Das Familienmagazin Familista.de hat unsere Familienchaosreihe tatsächlich nutzbar gemacht und Tipps für mehr Entspannung im täglichen Multitasking-Marathon herausgezogen. Wir fühlen uns geehrt und folgen gestärkt und gefestigt weiter unserem Holzweg ;-)

Sechs Tipps für Mamas mit Job

Donnerstag, 9. April 2015

Doppel-Autsch!


Ich habe da so eine Freundin, mit der ich gelegentlich zusammen koche. Also sie kocht und ich assistiere, bis sie zu mir sagt: „Schon gut, setz dich einfach da hin und guck zu.“ Soll heißen: Sogar beim Assistieren stehe ich in der Küche eher im Weg rum. Was ich jedoch bis zu meinem Platzverweis an dieser Küchenzeile zu sehen bekomme, fasziniert mich immer wieder: Da herrscht zinnsoldatenartige Ordnung und Sauberkeit.

Bei uns ist es ja so: Will ich an die Kichererbsen für die Hummuscreme, muss ich auf Knien fünf Minuten lang 25 Erbsen-, Tomatenmus-, Mais- und Sardinenbüchsen aus dem Weg schaufeln. Wenn das Hummus fertig ist und ich es bis zum nächsten Tag im Kühlschrank aufbewahren will, öffne ich den Hängeschrank und ziehe am erstbesten Teil, das ich zu fassen bekomme. Daraufhin ergießt sich ein Schauer aus Dosen und Deckeln über mich, die Anrichte und den Küchenfußboden.

Immerhin, so findet man schnell den passenden Deckel zum Pott. Könnte man meinen. Aber weit gefehlt! Hier ist es wie bei den Socken: Wie von Geisterhand verschwinden die zugehörigen Gegenstücke und machen Platz für 19 Einzelteile. Auch egal! Kommt die Hummuscreme eben ohne Deckel in den Kühlschrank.

Meine Freundin kennt solche Probleme wahrscheinlich nicht. Ehrlich gesagt, traue ich mich nicht zu fragen. In Reih und Glied stehen dort der Größe nach aufeinandergestapelte Behälter, von der Dose bis zum Döschen. In einem stufenweise aufsteigenden Gewürzregal residieren Kante an Kante gleichhohe, akkurat beschriftete Gewürzbehälter. Ein Griff - und der Safran steht bereit, um die Sahnesoße zu verfeinern. Unser Safran, äh, ist leider gerade aus.

Schon in meiner Studenten-WG gab es Probleme, weil mein Mitbewohner auf Ordnung in der Küche gesteigerten Wert legte. Ich konnte mir einfach nicht merken, ob die roten Dessertschälchen ober- oder unterhalb der Salatschälchen mit dem 70er-Jahre Blumenmuster zu stapeln waren. Meine Mutter lebt übrigens schon seit über vierzig Jahren in ähnlichen Verhältnissen, denn mein Vater hat für jedes kulinarische Anliegen ein extra Messer UND eine extra Schere und alle haben ihren Platz.

Eine Schere hat er übrigens auch, um Frischhaltefolie in einem Rutsch von der Rolle abzutrennen. Leider gibt es in meinem Haushalt nicht ein einziges Exemplar, das auch nur ansatzweise dazu fähig wäre. Im Gegenteil bin ich froh, wenn ich überhaupt eine Schere finde und dem Sahne-Tetrapäckchen nicht mit dem Buttermesser zu Leibe rücken muss. Vor einer Woche, genau zwei Tage nach der Kochsession mit meiner Freundin, habe ich daher beschlossen: Es muss sich etwas ändern.   

Eine erste Inspiration brachte mir die Matroschka-Puppe, die eine Freundin vor kurzem von einer Sibirien-Reise mitgebracht hat. Nun schachtele ich Vorratsdosen in ähnlicher Manier von klein nach groß ineinander und schließe sie. Zwar brauche ich jetzt im schlechtesten Fall zehn Minuten bis ich an die kleinste Dose komme, aber die Deckel sind immer passend dabei. Als nächstes werde ich meinem Vater alle Scheren und Messer zum Schleifen überlassen und sie dann ganz weit oben in den Schrank räumen, damit Töchterchen nicht dran kommt.

Ja und schließlich habe ich im Internet entdeckt, wie sich die Menschen in den USA so organisieren. Hust! Das nennt sich dann „storage project“ und bewegt sich, äh, auf einem sehr hohen Niveau… An das ich niemals heranreichen werde. Ein paar Ideen habe ich aber trotzdem umgesetzt, nach einem kleinen Spaziergang im Baumarkt. Was man nämlich in jedem Fall braucht, sind passende Behälter, Schütten, Schubladen und so weiter, die entweder durchsichtig und/oder beschriftet sind. Und hier das Ergebnis:

Einmachgläser: Für alles Pulverige und Körnige. Besonders hübsch sieht es aus, wenn sie mit Tafel-Etiketten versehen sind und so immer wieder neu beschriftetet werden können.

Schubladen mit Beschriftung: Wenn Stauraum fehlt: Schubladenelemente aus dem Baumarkt können auch wunderbar auf der Arbeitsplatte gestapelt werden. Mit Etikett und Beschriftung
versehen, bringen sie Ordnung in die Küche und halten alles griffbereit.

Schubladen mit Foto: Do it Yourself-Tipp: Einfach den Inhalt abfotografieren und das Foto aufkleben, so weiß man immer genau, was drin ist.

Serviettenbox: Lange habe ich überlegt, wie ich meine vielen Servietten so unterbringen kann, dass sie keine Eselsohren bekommen. Diese Box steht nun offen auf der Anrichte - so sind sie schnell zur Hand und ich kann die Ausbeute meiner Sammelleidenschaft präsentieren.

Dosenbox: Mein Mann möchte immer viele Dosen mit passierten Tomaten im Haus haben - für seine legendäre Pasta Bolognese. In der Box haben sie es schön kuschelig und mir fallen sie nicht mehr auf die Füße, wenn ich hinten im Schrank nach Kichererbsen suche.

Samstag, 4. April 2015

Herzliche Ostern!


Karsamstag ist bei uns Ostereierfärbetag. Das war schon immer so. Also auch heute, als der weibliche Teil der Familie sich in der Küche einfand und im Farbenrausch loslegte, während das Aroma nach Essig und gekochten Eiern durchs Haus waberte. Geht guuuuut!

Oma, Mutti und Enkelin färbten und pinselten also vor sich hin, während Opa ab und zu in die Küche kam und tat, was er am liebsten tut: Tricks zeigen, die große staunende Kinderaugen hervorrufen. Trick eins bezog sich aufs ultimativ schnelle Schälen von Eiern. Dazu braucht ihr einen Messbecher, etwa ein Zentimenter hoch mit Wasser gefüllt. Hart gekochtes Ei rein, irgendwas als Deckel oben drauf und schütteln. Fertig! Ei nackig.

Und dann kam Trick zwei, den ich Euch einfach nicht vorenthalten kann.

Das Herzei


- Ei kochen (wachsweich)
- noch warmes Ei schälen
- ein Stück saubere Pappe falten wie im Schaubild
- Ei längs einlegen
- dicken Bleistift drauf
- mit Haushaltsgummis fixieren
- abkühlen lassen
- aufschneiden
- Beifall heischend in die Runde blicken



Also, wenn Euch Eiertitschen zu langweilig ist: versucht doch mal das.

Herzliche Ostern allerseits!

Eure Nachbarin